Thematische Achsen:

  • Regenerierung und Schutz der Böden
  • Schutz vor Erosion
  • Diversifizierung der für den Eigenkonsum bestimmten Produkte: Nahrungssicherheit
  • Diversifizierung der für den Verkauf bestimmten Produkte
  • Nachhaltige Planung der Parzelle der Bauernfamilie unter Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit
  • Vermarktung
  • Organ

TEXT: MIT DEN BAUERN UND BÄUERINNEN

Von Anfang an bewegte uns die Suche nach nachhaltigen landwirtschaftlichen Systemen, die autark sind. Wir bevorzugen hauptsächlich die Verwendung organischer Produkte, um einen gezielten Beitrag zum organischen Gleichgewicht des Ökosystems zu leisten. Gleichzeitig wird deren Effizienz berücksichtigt. Im Jahre 2000 begannen wir 8 Dörfern (254 Bauernfamilien) in der Einübung forstlandwirtschaftlicher Kriterien zu begleiten. Damals arbeiteten wir mit 64 individuellen und 14 gemeinschaftlichen Demonstrationsparzellen. Zur Zeit begleiten wir 29 Gruppen mit 600 Familien.

Wir durften feststellen, dass dieses Pilotprojekt ein Erfolg war und dies motivierte uns den Blick in die Zukunft schweifen zu lassen und diese Arbeit zu intensivieren und die forstlandwirtschaftlichen Aktivitäten weiter zu verbreiten. Seit Beginn des Jahres 2004 - mit der Unterstützung von MISEREOR (Hilfswerk der katholischen Bischofskonferenz Deutschland) -begannen wir eine systematische und formelle Begleitung aller Familien unserer Schüler und der im Laufe des Prozesses entstandenen Interessengruppen. Es wurde eingeübt, wie Böden geschützt werden können und wie die landwirtschaftliche Produktion diversifiziert werden kann. Beim Anbau der für den Eigenbedarf bestimmten Grundnahrungsmittel wie Mais und Bohnen wird die Integration grünen Düngers angewendet In manchen Dörfern kann beobachtet werden, wie sich diese produktiven Techniken mittels gegenseitiger Beobachtung vervielfältigen. Die Techniken wurden auf dem Mustergut der Schule angewandt und entwickelt. Die Familien und Interessengruppen werden in regelmässigen Abständen von der PromotorInnengruppe besucht.

Projekte, die nur mit Männern arbeiten, verzichten automatisch auf 50% der Bevölkerung. Den Frauen wird nach wie vor eine geringe Rolle zugeschoben, wenn um die Einübung alternativer technischer Optionen oder die Auswahl der zur Aussaat bestimmten Pflanzen geht. Ihrer Sensibilität rund um die Problematik der Nachhaltigkeit und den Schutz der Fruchtbarkeit der Böden wird kaum Rechnung getragen. Ihre Sorge um die Sicherstellung der Nahrung in Fülle und Vielfalt während des ganzen Jahres findet wenig Anerkennung. Sie spielt auch in Fragen der Verarbeitung und Vermarktung der Produkte eine entscheidende Rolle, was ebenfalls kaum zur Kenntnis genommen wird.

Mit den Frauen werden vor allem neue Praktiken im Bereich von Gemüse und Kräutern eingeübt, aber auch der Haltung von Federvieh und Schweinen wird Rechnung getragen. Die Arbeit im landwirtschaftlichen Bereich wird während der Familienbesuche durch weitere Themen angereichert, die das Leben der Familie und spezifisch der Bäuerin betreffen. Wir haben nach eine langen Probezeit auch beschlossen nicht mehr mit Samen und Gemüsesorten zu arbeiten, die nicht lokal sind. Wir wissen, dass die Familien aus wirtschaftlichen Gründen an der Produktion von Zwiebeln, Tomaten, Kohl und Knoblauch sehr interessiert wären. Nach einer langen Experimentierphase wurde uns aber klar, dass die Beschaffenheit unserer Böden und das Klima diese Kulturen nicht begünstigen. Ausserdem sind die Familien von den kulturellen Gewohnheiten her nicht daran gewöhnt Gemüsegärten minuziös zu bearbeiten. Giessen und Düngen bedürfen noch der Gewöhnung. Wir mussten feststellen, dass es sowohl für unsere Promotorinnen wie auch für die Mütter entmutigend war nicht einheimische Gemüsesorten zu ziehen, die den Ansprüchen des Klimas und der Bodenbeschaffenheit nicht gewachsen waren und nach intensiver Arbei nicht die erhofften Resultate brachten. Deshalb wählten wir einen sichereren Weg und gaben es auf Gemüsesorten einzuführen, die zu anspruchsvoll sind. Es ist schwierig eine Mutter nach Fehlschlägen und verlorener Zeit zu neuen Experimenten zu animieren. Aus diesem Grund verzichten wir zum grossen Teil auf von aussen kommende Gemüsesorten und optieren für die einheimischen. Diese einheimischen Sorten passen sich ausgezeichnet an und erfreuen sich grosser Nachfrage in der Küche der Maya-Q'eqchi'-Familie und ersetzen die von aussen kommenden Sorten vollumfänglich. So können wir feststellen, dass sich sowohl die Promotorinnen wie auch die Mütter in ihrer Arbeit nun sehr sicher fühlen und dass damit die Frucht ihrer Arbeit in hohem Masse garantiert ist. So können wir in Zukunft vom Einfachen zum Schwierigeren vorstossen und Neues ausprobieren, wenn unser Prozess dies erfordert. Unser Hauptziel ist es auf die Veränderung von Verhaltensformen hinzuwirken, Überzeugungen zu säen und die Motivationen zu stärken.

MANUAL DE FORMACION CAMPESINA

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